Trotz des zunächst recht widrigen Wetters machten sich am Sonntag 35 Landfrauen und -männer sowie einige Kinder gut gelaunt auf den Weg nach Böhringen. Dort wurde zunächst die Hirschbrauerei besichtigt.

Der Inhaber Johann Spitzer begrüßte die Gruppe gleich mit Bier und alkoholfreien Getränken aus der eigenen Brauerei. Er erzählte, wie er zum Bier brauen kam, dass ursprünglich Bier brauen eine Aufgabe der Frauen war, da Bier ein Lebensmittel ist und Frauen schon immer für Lebensmittel und deren Verarbeitung zuständig waren, und woraus Bier besteht.
Bier wird aus Wasser, Gerstenmalz, Hopfen und Hefe hergestellt. Mit Ausnahme des Hopfens kommt in der Böhringer Brauerei alles aus der Region. Die Rohstoffe Wasser, Malz und Hopfen werden dabei miteinander vermischt und durch Zugabe der Hefe und mit Hilfe von Hitze biochemisch verändert. Die sogenannte Maische wird immer wieder erhitzt, muss zwischendurch aber auch abgekühlt werden, daher konnte früher Bier nur im Winter gebraut werden.
In Deutschland muss Hefe im Bier sein, bei Zugabe von Milchsäure statt Hefe darf das Getränk nicht mehr „Bier“ genannt werden. Der entstehende Alkohol ist ein Aromabinder. Bei der Herstellung von alkoholfreiem Bier wird der Maische z.B. durch Wasser der Alkohol entzogen, allerdings bleibt immer ein Restalkoholgehalt von ca. 0,5% im Bier.
Über Säfte erzählte Herr Spitzer, dass je nach Etikett Fruchtsaft enthalten sein muss oder auch nicht. Eine aufgeschnittene Frucht auf dem Etikett zeigt dem Verbraucher an, dass ein Saftanteil Inhalt des Getränks ist.
Der Weg durch die Brauerei machte deutlich, wie viel Arbeit dahinter steckt, bis man z.B. ein Böhringer Kellerpils in der Bügelflasche genießen kann.

Nach so viel Information stärkte man sich bei einem leckeren Essen im Böhringer Hirsch … doch bald schon wurde es Zeit, zur nächsten Station des Ausflugs aufzubrechen.

Die Pfarrscheuer in Donnstetten wurde zwischen 1982 und 1989 zum Heimatmuseum ausgebaut. Das Gebäude, das unter Denkmalschutz steht, wurde vermutlich im 30-jährigen Krieg erbaut. Im ersten Stock ist eine Wohnung um 1900 mit Stube, Küche und Schlafzimmer zu besichtigen. Liebevoll und mit vielen Details der damaligen Zeit ausgestattet, kann man sich ein Bild davon machen, wie unsere Väter oder Großväter damals gelebt haben.
Im zweiten Stock ist das Diorama einer römischen Zivilsiedlung zu bestaunen. Außerdem wurde viel aus der damaligen Zeit gesammelt und hier ausgestellt. Vom Wäschezuber bis zur Puppenstube oder den ersten Ski gibt es Vieles, was sich – auch für Jüngere – lohnt, anzuschauen.
Frau Brenner vom Heimatverein sorgte für einen weiteren Höhepunkt des Ausflugs: Sie zeigte der Gruppe, wie Flachs geklopft und zu Leinen gemacht wurde, mit dem Spinnrad gesponnen oder am Webstuhl gewoben wurde.

Inzwischen war auch das Wetter auf der Seite der Ausflügler und bei Sonnenschein ging es zurück nach Böhringen, wo der Ausflug bei Kaffee und leckerem Kuchen in der Gaststätte des Albstadions fröhlich ausklang.
Andrea Hack