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Am Sonntag, 17.5., trafen sich 26 gutgelaunte Erwachsene und 5 Kinder (teils mit Rad oder Auto) zum jährlichen Familienausflug der Dettinger LandFrauen.
Die Besichtigung der Bernhardskapelle unter der fachkundigen Leitung von Sabine Widmer-Butz war die erste Station. Fachkundig und informativ stimmte sie die Gruppe auf die geschichtlichen Hintergründe der Burg Teck und ihren Herren ein. Auf der Teck wurde der Grundstein gelegt für die Errichtung einer eigenen kleinen Stadt zu Füßen der Burg. Die Herzöge von der Teck wollten im ‚Oberstädtle‘ von Owen auch ihre Stadtrechte wie Mauern, Graben, Schloss, Kapelle und Kaplan errichten.
Die Bernhardskapelle wurde 1150 dann erbaut und diente bis 1550 als Gotteshaus. Aufgrund ihrer Misswirtschaft mussten die Herzöge Ende des 14. Jahrhunderts aber ihr Hab und Gut an die Württemberger verkaufen.
Das Innere der Kapelle war in dieser Zeit mit Brauntönen bemalt. Um 1500 wurde die Kapelle renoviert, eine Zwischendecke wurde eingezogen und das Gebäude mit einem Weinkeller ergänzt . Nach der Reformation diente sie zunächst als Zehntscheuer, bis 1870 eine Bauernfamilie einzog. Im Jahre 1960 wurde die Kapelle an die Stadt verkauft und für 1,55 Mio. DM restauriert. Dabei wurden 12 Wandbilder gefunden und restauriert, die das Leben des heiligen Bernhard von Clairvaux aufzeigen, einer der bedeutendsten Mönche des Zisterzienserordens im Mittelalter. Ein Familienwappen der Familie von Clairvaux konnte zweifelsfrei zugeordnet werden. Es ist der noch größte, zusammenhängende Zyklus nördlich der Alpen von Bernhard von Clairvaux, dem Namensgeber der Kapelle.
Weitere 40 Bilder vom Leidensweg Jesu sind an der Seitenwand erhalten und setzen sich im 1. Obergeschoss der Kapelle fort. Heute wird das OG als Bürger- und Empfangssaal, sowie als Trauzimmer genutzt. Im Dach ist noch das Originalgebälk erhalten. Die Dachreiter sollen an Klosterdächer erinnern, ihre indirekte Beleuchtung erzeugt eine große Helligkeit. Die dicken Außenmauern wurden seitlich am Gebäude architektonisch sehr veranschaulichend in Szene gesetzt.
Nach den ausführlichen und interessanten, aber dennoch lockeren Erklärungen von Frau Widmer-Butz stärkten wir uns im Gasthaus zum Adler mit leckeren schwäbischen Gerichten. Anschließend teilte sich die Gruppe; ein kleiner Teil ging in das sehr liebevoll eingerichtete Geschichtshaus, die Anderen fuhren nach Unterlenningen auf die Sulzburg vor, um einen kleinen Spaziergang auf die Ruine zu machen und den Ausblick auf das Lenninger Tal zu genießen. Auf dem ‚Marktplatz‘ im Bauernhofcafé des neu eröffneten Sulzburghofs kam die Gruppe wieder zu Kaffee und Kuchen zusammen und ließ bei strahlendem Sonnenschein den Tag gemütlich ausklingen.
Vielen Dank an die super Organisation, die Susanne Bauer innehatte. Es war wieder ein gelungener Familienausflug mit Besichtigung direkt im Nachbarort, wirklich sehenswert!
Iris Krebs-Löw