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Gut gelaunt fuhr der Bus mit seinen Gästen Richtung Schwaben. In Augsburg angekommen, wurden die Damen und der Herr gleich von zwei Stadtführerinnen begrüßt, die viel über ihre Stadt und deren interessante Geschichte zu erzählen wussten.
Augsburg ist die drittgrößte Stadt Bayerns. Der Name geht auf das römische Heerlager Augusta Vindelicorum zurück, da bereits die Römer Augsburg als Ausgangs- bzw. Endpunkt einer Handelsstraße nutzten. Die Stadt gehört damit zu den ältesten Siedlungen Deutschlands.
Das Handwerk hat in Augsburg im wahrsten Sinn des Wortes seinen „goldenen Boden“ gefunden. Im Mittelalter siedelten sich viele Gold- und Silberschmiede in Augsburg an, die sich einen weltweit hervorragenden Ruf erarbeiteten. Aber auch die drei Brunnen, die in der Oberstadt zu bewundern sind, sind einzigartig. Sie sollen die drei Stände Augsburgs symbolisieren: die Herrenrasse, die Kaufleute und die Handwerker. Direkt auf dem Rathausplatz steht der Augustus-Brunnen, der den Stand der Herrschaften repräsentiert, der Merkurbrunnen gehört zu den Kaufleuten und der Herkulesbrunnen soll das Handwerk präsentieren.
Doch nicht nur die Brunnen zeugen in Augsburg von der engen Verbindung zum Wasser. In der Oberstadt wollte man bereits im Mittelalter die Bürger mit Wasser versorgen. Darum baute man Wassertürme, die die Stadt mit dem lebensnotwendigen Gut versorgten. Der Große Wasserturm neben dem Gebäude der Augsburger Puppenkiste wurde bereits  1416 erbaut und ist damit Deutschlands ältester Wasserturm.
Der wohl bekannteste Bürger Augsburgs war Jakob Fugger. Der streng gläubige Katholik ließ die Fuggerei als Sozialsiedlung für schuldlos verarmte Augsburger Bürger von 1514 bis 1523 erbauen und stiftete sie im Jahr 1521. Sie ist die älteste heute noch bestehende Sozialsiedlung der Welt. Die Fuggerei besteht aus 67 Häusern mit 140 Wohnungen, einer Kirche und Verwaltungsgebäuden. Immer noch beträgt die Jahresmiete nur 0,88 Euro (früher ein Rheinischer Gulden). Jakob Fugger wollte sich mit seiner Stiftung einen Platz im Himmel sichern. Bis heute sind täglich drei Gebete für das Seelenheil der Stifterfamilie fester Bestandteil des Mietvertrags, die Bewohner werden vom Stiftungsrat ausgewählt.
Zurück am Rathaus in der Oberstadt gibt es den Perlachturm zu bewundern. 989 als Wachturm erbaut, gehört er heute mit zu den höchsten Gebäuden Augsburgs. Im Inneren des Rathauses ist der frisch renovierte Goldene Saal das Highlight. Seinen Namen hat der Saal von der reichhaltigen Goldverkleidung, die den Saal beherrscht. Er befindet sich im Zweiten Obergeschoss des Augsburger Rathauses und wurde im Jahre 1944 vollständig zerstört; nach einer umfangreichen Restauration wurde der 14 Meter hohe Saal kürzlich wieder hergestellt. Genutzt wird er heute für Staatsgäste, Vorträge, Ehrungen u.v.m. Der obere kleinere Teil dient dem Stadtrat als Sitzungssaal, einmal im Monat finden in einem kleineren Nebensaal auch Trauungen statt.
Enge Gassen und viele kleine Kanäle durchziehen Augsburgs Altstadt. Dabei laden viele kleine Geschäfte, Cafés und Restaurants zum Verweilen ein. Es gibt fast keine großen Kaufhäuser in Augsburg, dafür aber viele Schmuckläden, Gerbereien oder Galerien, die das außergewöhnliche Flair der Stadt ausmachen. Die Landfrauen machten nach der Stadtbesichtigung auch ausreichend Gebrauch vom reichhaltigen Angebot der Stadt. Und fast jede nahm zur Erinnerung ein kleines „Andenken“ mit nach Hause.
Andrea Hack

In der Galerie finden Sie eine Bilderauswahl vom Ausflug.